Gastspiel in Quedlinburg

Über Proben und Gastspiele im Harz.
Aus der Gastspiel-Fassung des Programmhefts von „Arsen und Spitzenhäubchen“ Vorstellung in der Scheune der JuBA in Quedlinburg am 28. November 1998

Quedlinburg und die Theater AG - die Geschichte einer gewaltigen Sympathie

Liebe Besucherinnen und Besucher unseres Theaterabends,

lassen Sie sich an dieser Stelle erzählen, wie es zum Gastspiel der Theater AG am Gymnasium Großburgwedel in der Scheune der JuBA am heutigen Abend gekommen ist.

Am Beginn steht spontane Sympathie für Ihre Stadt: Vor drei Jahren weilte ein Mitglied unserer AG mit dem Niedersächsischen Jugendjazzorchester zu einer Proben - und Konzertphase in der JuBA und war verzaubert von dieser fabelhaften Einrichtung und von Ihrer Stadt, die trotz ihrer großen Bedeutung und ihres außerordentlichen Reizes noch viel zu wenig Menschen aus den alten Bundesländern kennen. Der Bericht über die Erfahrungen des Orchesters war für uns der Startschuß für unsere besondere Beziehung zu Quedlinburg und der JuBA. Die Theater AG am Gymnasium Großburgwedel gibt es unter meiner Leitung seit Ende 1985; allerdings haben Schülerinnen und Schüler schon seit der Gründung der Schule in wechselnden Gruppen schon immer Theater gespielt. Die Ensemble wechselt zwar jedes Jahr ( nach dem Abitur) teilweise sein Gesicht, viele Mitglieder sind aber viele Jahre dabei, und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe ist groß. Meistens spielen Lehrerinnen oder Lehrer nicht mit; diesmal aber sehen Sie nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch meinen Kollegen Eberhard Zelle und mich selbst auf der Bühne, was uns ebenso viel Spaß bereitet wie unseren Schülern - bei der Probenarbeit ebenso wie in den Aufführungen. Ach ja - die Probenarbeit: Sie begann im Januar 1998 und fand ihren ersten Höhepunkt in der Intensivphase in Quedlinburg im Juni 1998. Schon im April 1997 war die Theater AG für eine knappe Woche Gast in Ihrer Stadt gewesen; stundeslanges Proben, harte Arbeit standen damals ebenso auf dem Programm wie fröhliche gemeinsame Stunden der Geselligkeit. Der Plan, unser auch in Quedlinburg erarbeites Stück - Goethes FAUST I - , das wir anläßlich der 50- Jahr Feier unserer Schule in der Aula des Gymnasiums Großburgwedel auf die Bühne brachten, auch in der JuBA aufzuführen, war leider nicht möglich. Um so glücklicher sind wir, heute vor Ihnen hier spielen zu können, um Ihnen Freude zu machen und einen Teil unserer Schuldigkeit vor Ihnen und Ihrer wunderbaren JuBA mit Dank abzutragen. Hoffentlich sehen Sie, daß wir uns alle Mühe gegeben haben - so z. B. mit dem Transport des fast kompletten Bühnenbildes nach Quedlinburg - , um Ihnen einen amüsanten Theaterabend zu ermöglichen. Wir danken den Quedlinburgerinnen und Quedlinburgern für Ihre in der Vergangenheit uns entgegengebrachte Gastfreundschaft - und wir hoffen, daß es die uns und anderen Gruppen gegebene Möglichkeit, in der JuBA wohnen und arbeiten zu können, noch lange geben möge.

Nun aber wünschen wir viel Spaß bei Abby, Martha und dem berühmten Holunderwein.

Ihr Wolfgang Grüne

Die JuBA in Quedlinburg gibt es heute leider nicht mehr, das Haus ist heute die DJH-Jugendherberge Quedlinburg.